Schabhobel für die Wildholz-Bearbeitung

Manche Werkzeuge müssen erst erfunden werden. Hier ist ein Beispiel dafür. Diese Schabhobel sind für die abschließende Oberflächenbearbeitung von Rundhölzern an der Zugbank konzipiert. Sie bestehen aus speziell geformten Ziehklingen aus Chrom-Vanadium-Stahl (aus einem ausgemusterten Kreissägeblatt), an deren offenem Ende ein feiner Schneidgrat mit einer Rundfeile (Hieb 3) angezogen worden ist. Der beidhändig zu führende Hobelkörper hat seine ergonomische Form auf der Drechselbank erhalten und die Hobelklappe aus Eichenholz sorgt für einen sicheren Halt des Schabeisens. Eine oben angebrachte Leder-Abdeckung der Klinge und die Leinöl-Beschichtung geben dem Werkzeug eine angenehme Haptik.

Die ersten Versuche mit diesem Werkzeug an der Zugbank waren vielversprechend. Der Abtrag ist hauchdünn aber intensiv, wenn der Anstellwinkel stimmt. Die Oberflächen werden extrem glatt und riefenfrei – natürlich sollte man dabei dem Faserverlauf folgen. Die Standhaftigkeit des Schneidgrates ist selbst auf Hartholz und Wirbelwuchs erstaunlich gut. Zum Nachziehen des Grates muss die Klinge nicht ausgebaut werden und im Prinzip ist dies in knapp einer Minute erledigt. Fazit: dieser Hobel wird dauerhaft in die Wildholz-Werkzeugkiste einziehen!

Über Bruno 109 Artikel
Bruno Rischmüller-Affeldt, seit Ende 2020 im Unruhestand, davor: UNkonventionell Projektleitung

Ersten Kommentar schreiben

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


*