Nein, der Eindruck täuscht! Hier entsteht kein Gefängnis mit Gitterstäben auf dem Schulgelände. Es handelt sich um extra eingepasste Haselnussstangen, die mit dem eingeflochtenen Schilfrohr zusammen als Putzträger dienen.
Die ersten Gefache des Fachwerk-Gerippes sind schon ausgefüllt, damit daraus Wände entstehen, die Wind und Wetter abhalten können. Dabei kommen gleich zwei ganz unterschiedliche Techniken zum Einsatz: Alle unteren und dreieckigen Gefache werden mit den selbst hergestellten relativ schweren Lehmsteinen ausgemauert, die oberen Gefache werden in Stakenbauweise gefüllt, die weniger Gewicht hat – nach dem Prinzip eines Stehauf-Männchens. Eine wichtige Rolle spielen dabei die eingesetzten hölzernen Dreieckleisten. Diese sorgen für sicheren Halt der Füllung und zusätzliche Formschlüssigkeit der Lehmausfachung am Gebälk.
Die Arbeiten mit Kelle und Traufel sind sehr ungewohnt und anspruchsvoll – die ständig wirkende Schwerkraft zu überwinden ist gar nicht so einfach. Und dann muss auch dauernd darauf geachtet werden, dass der spätere Verputz noch Platz behält. Bis die letzten Gefache dran sind, gibt es noch viel Gelegenheit, eine gewisse Routine dafür zu entwickeln.
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