Material für ein Wildholz-Projekt

Jedes Wildholzprojekt beginnt damit, dass eine Idee und die zur Verfügung stehenden Materialien zueinander finden müssen. Steht die Idee im Vordergrund, ist es ratsam, gezielt nach passendem Material Ausschau zu halten, das mit möglichst wenig handwerklichem Aufwand zum gewünschten Ergebnis führt. Je einzigartiger oder skurriler das ausgewählte Ausgangsmaterial ist, um so mehr wird dies selbst Einfluss auf die Gestaltung eines Objekts ausüben. Darin liegt durchaus der Geist des Arbeitens mit Wildholz, der uns dann mit Unikaten belohnt, die uns Geschichten erzählen und zum Träumen einladen!

Per Kettensäge geschnittene Planken aus Kastanie und Robinie

Überall wo Bäume und Sträucher geschnitten werden, nach Fällarbeiten im Wald oder wenn ein Sturm Schaden angerichtet hat, gibt es die Möglichkeit, Rohlings-Hölzer zu finden. Entscheident ist dabei, zu erkennen, dass zum Beispiel nur ein bestimmtes Stück aus einer Baumkrone perfekt für etwas ist – und dann muss es halt direkt herausgesägt werden. Für Sitzflächen, Tischplatten usw. werden oft großflächig ebene Bauteile benötigt, die man so in der Natur praktisch nicht finden kann. Dafür lohnt es sich, einmal in einem Sägewerk den Abfallhaufen zu durchstöbern, selbst mit einer Kettensäge ein paar Stämme aufzutrennen oder auch gebrauchte Verpackungs- und Palettenhölzer im Groß- und Einzelhandel zu besorgen. Mit einer entsprechend vorausschauenden Sicht gibt es viele Gelegenheiten Material für eigene Wildholz-Projekte zusammen zu tragen.

Die Verwendung von saftfrischem Holz ist grundsätzlich zwar möglich, erfordert aber besondere Techniken und viel Erfahrung, damit beim späteren Trocknen nicht die Verbindungen auseinander fallen oder die Bauteile Trockenrisse bekommen. Also ist die richtige Trocken-Lagerung gefragt. Der Lagerplatz sollte überdacht, aber an der freien Luft sein. Auf keinen Fall das Holz auf den Erdboden legen, sondern besser eine alte Palette unterschieben, sonst beginnt es rasch faul und morsch zu werden. Längere und sehr feuchte Hölzer lassen sich am besten aufrecht stehend lagern. Durchgetrocknetes Holz kann problemlos im Haus gelagert werden, am besten so, dass es uns jederzeit einladen kann, das nächste Projekt zu beginnen. So und nun viel Spaß beim Suchen – und die Klappsäge nicht vergessen!

Über Bruno 109 Artikel
Bruno Rischmüller-Affeldt, seit Ende 2020 im Unruhestand, davor: UNkonventionell Projektleitung

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