Ölfarbe

Ölfarbe gerieben

Leinöl und Hanföl sind von Natur aus perfekt geeignet um Holz zu schützen und wieder aufzufrischen. Pur aufgetragen dringen sie tief in die Holzoberfläche ein und versiegeln diese vor Umwelteinflüssen durch eine natürliche Polymerisation, die allerdings ein paar Tage oder Wochen dauern kann. Da diese Öle kaum eine Eigenfärbung besitzen, unterstreichen sie einerseits die natürliche Textur des Holzes, andererseits bilden sie durch diese Eigenschaft eine problemlose Basis für pigmentierte Ölfarbe. Eingearbeitete Pigment-Partikel werden durch das Anreiben komplett mit einem transparenten Ölfilm umgeben, der diese beim Abbinden sicher vor Abrieb und Auswaschung schützt.  Bunte Anstriche oder auch Malfarben auf Ölbasis herzustellen ist denkbar einfach. Das Öl wird mindestens für eine Stunde im Wasserbad auf etwa 60 Grad erwärmt (nicht heißer!). Dadurch wird die natürliche Polymerisation angeregt und aus dem Öl ist Firnis geworden – dieses gibt es aber auch fertig zu kaufen. Firnis und Pigmentpulver werden nun in einer Reibschale sehr gründlich miteinander verrieben. Ist die Farbe zu flüssig, kommt mehr Pigment dazu, ist sie zu zäh, wird sie mit Firnis verdünnt. Durch Zugabe von Kreidepulver lassen sich Pastelltöne anmischen und eine lasierende Ölfarbe entsteht durch das Verdünnen mit Terpentin.  Wenn alles passt, kann mit dem Streichen oder Malen auf dem vorher grundierten Untergrund begonnen werden. Angeriebene Ölfarben mit unterschiedlichen Pigmenten sind problemlos untereinander mischbar und deshalb bis heute als Künstlerfarbe beliebt.

Über Bruno 113 Artikel
Bruno Rischmüller-Affeldt, seit Ende 2020 im Unruhestand, davor: UNkonventionell Projektleitung

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